home

search

Kapitel 1 - Der Hass dieser Welt

  Kapitel 1 - Der Hass dieser Welt

  Heute vor genau 17 Jahren erlebte ich den Tag, der mein Leben für immer ver?ndern sollte. Ich m?chte euch meine Leidensgeschichte erz?hlen und euch zu verstehen geben, warum ich derjenige geworden bin, der ich heute bin. Aber fangen wir von vorne an. Mein Leben begann um das Jahr 1337 nach dem gro?en Krieg vom Schattenreich. Ich kam im Hauptbezirk, dem Schattental, zur Welt. Meine Eltern waren liebevoll und fanden trotz ihrer stressigen Arbeit immer Zeit für mich. Wir hatten nicht viel, aber ich war mehr als zufrieden mit meiner Situation.

  Als Kind wollte ich immer Polizist werden, das war mein erster Traum. Doch das sorgenfreie Leben, das ich mit meinen Eltern führte, sollte bald ein Ende nehmen. Es war mein sechster Geburtstag, und der Tag startete wie jeder andere auch – au?er für mich. Voller Vorfreude auf das gute Schnitzel von Herrn Rosenberg, eine Tradition, die ich und meine Eltern pflegten, weckte ich sie auf. Auch meine Eltern erstrahlten, als sie mein breites L?cheln sahen. Heute nahmen sich meine Eltern, zum Entsetzen ihres Chefs, ausnahmsweise für meinen Geburtstag frei. Meine Vorfreude war riesig.

  Nachdem wir uns für den Besuch bei Herrn Rosenberg vorbereitet hatten, begann auch schon die Reise, die zu Fu? etwa 45 Minuten dauerte. Auch wenn das für manche nach einem ziemlich langen Marsch klingen mag, das unglaublich gute Schnitzel und die Geschichten von früher, die mir mein Papa erz?hlte, waren es allemal wert.

  An diesem Tag erz?hlte er mir von einer Legende, die ihm sein Opa, den ich leider nie kennengelernt habe, erz?hlt hatte. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass diese Geschichte auf wahren Begebenheiten basiert. Ich glaube, mein Vater hat dies verschwiegen, um mir keine Angst einzujagen. Leider war die Geschichte auch ohne dieses Wissen sehr gruselig, aber bei Papa fühlte ich mich sicher. Mein Vater war stark, er half dem Nachbarn in seiner Freizeit beim B?ume f?llen, um etwas Zusatzgeld zu verdienen.

  Wie dem auch sei, ich will euch jetzt die Geschichte erz?hlen, also passt gut auf: ?Vor nicht allzu langer Zeit kam ein unbekannter Mann in das Schattenreich. Dieser Mann war anfangs vom ganzen Dorf respektiert, da er jegliche Gelegenheit nutzte, um Menschen zu helfen. Er kletterte zum Beispiel auf B?ume, um die Katzen von Bewohnern zu retten, oder half ?lteren Menschen. Auch für Kinder hatte er ein Herz. In seiner Tasche befanden sich so gut wie immer Sü?igkeiten, die er freudig an alle Kinder, die er sah, austeilte oder mit diesen Fu?ball spielte.

  Doch das alles sollte sich schlagartig ?ndern. Als er eines Tages zur Arbeit gehen wollte, wurde er von der Polizei verwechselt und verhaftet. Der Mann, für den sie ihn hielten, hatte zwei Kinder ermordet und sah ihm zum Verwechseln ?hnlich. Er wurde festgenommen und ins Schloss des K?nigs gebracht, wo er auf sein Urteil warten sollte.“

  Das Betonen seiner Unschuld brachte ihm auch nicht viel, und so wurde er im Jahr 1263 n. KVS zu 80 Jahren schwerster Folter verurteilt. Vor seiner Strafe wurde er gezwungen, einen Trank zu trinken, der seinen K?rper widerstandsf?higer macht, sodass er jegliche Schmerzen, die ihm zugefügt werden, deutlich spürt, aber nicht an den Verletzungen stirbt.

  Au?erdem verl?ngert der Trank sein Leben unweigerlich um 200 Jahre. Diese jahrelange Folter lie? jegliche Gutmütigkeit und Lebensfreude in seinem K?rper schwinden. Und so wurde der frohe Mann zu einem gefühllosen Monster.

  Als mein Vater mir diese Geschichte erz?hlte, lief es mir kalt den Rücken hinunter. Aber ich wusste, diese Geschichte kann nicht echt sein, und mein Uropa hat sich diese blo? ausgedacht, um meinem Vater beizubringen, dass er nicht urteilen sollte, ohne die Hintergründe zu kennen.

  Und schon bald sah ich Herrn Rosenberg, der wie immer auf uns wartete, weil er wusste, dass wir kommen würden. Ich hatte so gro?en Hunger, dass ich es kaum erwarten konnte, dieses k?stliche Schnitzel zu essen. Doch dieses Mal war etwas anders. Herr Rosenberg lud mich in seine kleine Küche ein, und ich durfte zusehen, wie er das Schnitzel zubereitete.

  Ich war überglücklich, und nichts konnte mir diesen kostbaren Tag zunichte machen. Herr Rosenberg war wirklich so ein guter Mann, und nachdem wir gut gegessen hatten, verabschiedeten wir uns herzlich von ihm und machten uns auf den Heimweg. Doch mein Vater hatte noch eine überraschung für mich parat. Da er im letzten Monat so gut wie jede freie Minute damit verbracht hatte, für unseren Nachbarn B?ume zu f?llen, hatte er etwas Geld übrig, und wir gingen zur B?ckerei, wo er mir einen kleinen Kuchen kaufte. Dieser war für mich eine seltene Leckerei und schmeckte so unglaublich gut, dass ich direkt in die Arme meines Vaters sprang und vor Freude zu weinen begann.

  Also machten wir uns nun auf den Heimweg. Da passierte nichts sonderlich Aufregendes, au?er dass sich mir eine Katze n?herte, die sehr unterern?hrt aussah. Diese Katze hatte überhaupt keine Scheu vor Menschen, und ich fragte Papa sofort, ob wir sie mitnehmen k?nnten. Doch er musste mir meinen Wunsch ausschlagen und betonte, dass wir uns kein Haustier leisten k?nnten.

  The story has been taken without consent; if you see it on Amazon, report the incident.

  Jedoch hat ihn meine Mutter umgestimmt, und so besa? ich ab sofort eine Katze namens Mutza. Ihr Fell war schwarz, doch ihre Nase war so wei? wie Schnee.

  Auf dem ganzen Nachhauseweg hatte ich sie auf dem Arm und streichelte sie. Wirklich, nichts konnte diesen unglaublich wunderbaren Tag vermiesen. Als wir nach dem langen Weg endlich zuhause ankamen, freute ich mich auf nichts mehr, als im Garten mit meinem Vater Fu?ball zu spielen. Doch ich ahnte nicht, dass es gar nicht erst so weit kommen würde.

  Mein Vater ?ffnete die Haustür, und vor uns standen zwei M?nner, beide sch?tzungsweise Mitte 30. Sie schnappten sich meine Eltern und begaben sich zum Esstisch. Mein Vater schickte mich in mein Zimmer, doch ich konnte alles, was sie besprochen hatten, mith?ren.

  Diese zwei M?nner forderten meine Eltern auf, im Austausch für ihr Leben, ihnen das Haus zu überlassen.

  Mein Vater weigerte sich und griff die Eindringlinge an. So habe ich meinen Papa noch nie gesehen – er schlug auf die beiden mit ganzer Kraft ein, so oft er nur konnte. Doch als mein Vater keine Ausdauer mehr übrig hatte, h?rte ich blo? noch ein wahrhaftig b?ses Lachen, und einer der M?nner erw?hnte: ?Ich habe 80 Jahre brutalste Folter hinter mir. Glaubst du, deine mickrigen Schl?ge verletzen mich? Ihr schwachen Kreaturen macht mich zornig.“

  Im n?chsten Augenblick sah ich den Kopf meines Vaters auf dem Boden liegen. Langsam fiel auch sein K?rper zu Boden. Im Hintergrund wurde jegliches Ger?usch von den kl?glichen Schreien meiner Mutter überdeckt, und auch ich konnte nur zusehen, wie mein Vater ermordet wurde. Meine Mutter weinte, und ich beschloss, aus meinem Zimmer zu stürmen und meine Mutter zu beschützen. Doch ich bekam von einem der M?nner eine Ohrfeige, die mich auf direktem Wege ins Koma stie?. Ab diesem Moment wei? ich nicht mehr, was passiert war.

  Im n?chsten Augenblick wachte ich im Mülleimer zusammen mit den komplett zerstückelten und bereits verwesenden K?rpern meiner Eltern auf. Ich wusste nicht, was geschehen war. Ich fing auf der Stelle an, unkontrolliert zu weinen. Ich konnte es immer noch nicht fassen, wie mein Leben so schnell eine Kehrtwende machen konnte. Vom einen auf den anderen Schlag waren meine geliebten Eltern nur noch ein Bauklotz-Set, wie ich es immer in der Zeitung gesehen hatte, jedoch nie eins besa?, weil meine Eltern es sich nicht leisten konnten.

  Als ich endlich wieder zu Sinnen kam, beschloss ich, die T?ter, die diese schreckliche Tat begangen hatten, zur Rechenschaft zu ziehen – egal, wie lange es dauern sollte. Und so begann mein unglaublich langer Leidensweg, um meinem Schicksal zu trotzen. Ich wusste, ein langer Weg liegt vor mir, doch tief in meinem Herzen spürte ich, dass es meine Bestimmung war, den T?tern den Gar auszumachen, und so startete ich mein Abenteuer.

  Meine erste Aufgabe bestand darin, meinen Eltern ein ordentliches Begr?bnis zu erm?glichen. Ich sammelte die Teile aus der Mülltonne zusammen. Leider fehlte einiges. Meinem Vater fehlte ein Arm und ein paar Zehen, meiner Mutter ein Fu?, die Ohren und die Z?hne. Ich brachte sie zu einem Hügel, auf dem ein gro?er Baum stand, an dem meine Eltern eine Schaukel für mich montierten.

  Es war anstrengend, und ich musste mehrmals vom Gestank kotzen. Doch dies war das einzige, was ich noch für sie tun konnte, nachdem sie mich gro?gezogen und sich bestm?glich um mich gekümmert hatten. Endlich hatte ich es geschafft, die Trümmer meiner Eltern auf den Hügel zu bringen und sie dort zu begraben. Dies war jedoch nur die H?lfte der Miete, da ich noch Steine sammeln musste, um ein sch?nes Denkmal zu errichten. Auch sammelte ich noch jegliche Blumen, die ich finden konnte, damit wollte ich ein sch?nes Blumenbild stecken.

  Nachdem ich diese Hürde gemeistert hatte, begannen ein paar harte Jahre für mich – alleine auf den Stra?en des Schattentals, ohne Familie, ohne Geld, ohne Freunde, ohne Essen und ohne etwas zu trinken.

  Ich war am absoluten Nullpunkt angekommen, aber meine Motivation, die T?ter meine Rache fühlen zu lassen, lie? mich immer weiter machen. Von hier aus konnte es nur noch bergauf gehen. Jeden Tag musste ich für etwas zu essen k?mpfen. Essensreste aus der Mülltonne eines Restaurants waren wahrlich ein Goldfund für mich.

  Teilweise vergingen Tage, an denen ich nichts zu futtern hatte. Das war aber nur das geringere übel, denn ich wurde von ?lteren Kindern und Erwachsenen als ?Abschaum“, ?Schmarotzer“ oder ?hnliches betitelt. Manchmal schlugen sie mich sogar oder traten ohne Grund auf mich ein.

  Trotz all diesen Rückschl?gen, die ich als kleiner Junge schon erleiden musste, h?rte ich nicht auf, an meine eigene St?rke zu glauben und sch?pfte mit jedem Rückschlag mehr Motivation, um diejenigen, die mir dieses Leid antaten, zu finden und abzumurksen, so wie sie es mit meinen Eltern taten. Jeden Tag aufs Neue stellte ich mir vor, was ich mit den Schweinen machen würde, wenn ich sie wiedersehen werde. Mit jedem Schlag ins Gesicht, den ich bekommen hatte, wurden die Rachegedanken, die ich mir im Kopf ausgedacht hatte, schlimmer und schlimmer.

  Mein Lebensziel war schon lange nicht mehr, Polizist zu werden, jedoch verspürte ich mit jedem weiteren Tag, den ich in dieser Welt verbrachte, die seit Gro?lord Braunsteins Aufstieg so grausam geworden war, einen st?rkeren Gerechtigkeitssinn als am Tag zuvor. Ich hatte immer mehr das Gefühl, anderen helfen zu wollen, um anderen Kindern, auch wenn mir nichts als Hass widerfahren ist, eine bessere Zukunft zu erm?glichen und das Leid, welches ich durchleben musste, zu verhindern.

  Meine Ambitionen waren hoch, aber ich wusste, ich musste st?rker werden. Und so begab ich mich auf eine Reise ins Nachbardorf K?nigsgraben, um neue Erfahrungen zu sammeln. Bald schon begegnete ich dabei auch Weggef?hrten, die ?hnliches erleben mussten, was ich durchgemacht habe. Dies ?nderte mein Weltbild total, da ich bisher nur davon ausging, dass es nur mir schlecht ging und nur ich diese Qualen erleiden musste.

  Aber genug davon, fahren wir fort mit der Reise.

Recommended Popular Novels