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Kapitel 73: Todesröcheln - 12.12.2018

  Sticks Herz pochte, als er auf Reacher hinabschaute, der keuchend am Boden lag. Reachers Lebenspunkte waren gef?hrlich niedrig bei 7 [LP]. Stick spürte, wie das Gewicht des Augenblicks auf seiner Brust lastete.

  ?Was machst du, Stick? Verschwinde hier!“ Cadmuns Schrei durchdrang die angespannte Luft.

  Sticks Kopf fuhr zu Cadmun herum, der noch immer von dem brutalen Kampf mit Reacher taumelte. Von Sticks Anwesenheit abgelenkt, bemerkte Cadmun das charakteristische Schimmern in Reachers Hand nicht. Der Streitkolben erschien mit einem Blitz und bevor Stick eine Warnung aussprechen konnte, schwang Reacher die Waffe mit all seiner verbleibenden Kraft. Sie krachte mit einem beunruhigenden Knacken gegen Cadmuns Knie. Oh nein!

  Cadmun heulte vor Schmerz auf, als sein Bein unter ihm einknickte, seine Kniescheibe jenseits jeder Reparatur zersplittert. Er sank auf den Boden, wand sich vor Schmerz und hielt sein zertrümmertes Bein fest. Stick beobachtete entsetzt, wie Reacher die Gelegenheit nutzte, sich aufzurappeln. Er hustete heftig, aber trotz des Schmerzes brachte er noch ein Grinsen zustande.

  ?Verdammt, Glatzkopf“, keuchte Reacher, rieb sich die Kehle, w?hrend er Atem holte. ?Du bist ein harter Brocken. Noch zwei Treffer und ich w?re erledigt gewesen.“

  W?hrend Cadmun sich bemühte aufzustehen, verschwand Reachers Schild flackernd im Nichts und wurde durch einen Flakon mit roter Flüssigkeit ersetzt. Sticks Augen weiteten sich mit der Erkenntnis. Ein Heiltrank.

  ?Nein!“ knurrte Cadmun. Er versuchte, sich hoch zudrücken, aber Reachers Metallstiefel traf sein ruiniertes Knie und lie? Cadmun vor Schmerz schreiend zurück auf den Boden fallen.

  ?Sch?ne Idee“, spottete Reacher, w?hrend er den Flakon an die Lippen führte und gro?e Schlucke nahm.

  Stick beobachtete hilflos, wie Reachers [LP] in die H?he schnellten. Die rote Flüssigkeit stelle seine Gesundheit rasch wieder her. Mit jedem Schluck schwand die Hoffnung aus Sticks K?rper. Es gibt keine M?glichkeit, dass Cadmun jetzt gegen ihn k?mpfen kann.

  Reacher seufzte zufrieden, warf den leeren Flakon beiseite und lie? ihn sich in der Luft dematerialisieren. Stattdessen materialisierte sich erneut sein Streitkolben in seiner Hand.

  ?Nun, wie war das nochmal, mit dem Gott des Todes ins Auge sehen?“, fragte er sp?ttisch.

  Er hob den Streitkolben über seinen Kopf, bereit, den Kampf einmal und für alle zu beenden. Cadmun, keuchend und halbblind vor Schmerz, hob sein Schwert zur Abwehr. Doch Reacher zielte nicht auf seinen Kopf. Mit einem schnellen, brutalen Schwung lie? Reacher den Streitkolben auf Cadmuns Schwertarm niedersausen. Das Ger?usch von Metall, das gegen den Griff prallte, vermischte sich mit dem widerlichen Knirschen von brechenden Knochen. Cadmun schrie auf, sein Schwert klirrte auf den Boden, w?hrend seine Finger sich in unnatürlichen Winkeln verdrehten.

  Stick hatte genug gesehen. Ohne nachzudenken, sprang er vom Pferd und lief zwischen Reacher und Cadmun, warf sich selbst in die Schusslinie.

  ?Stopp!“, rief er, seine Stimme brüchig.

  Reacher erstarrte. Er runzelte seine Stirn verwirrt. ?Was zum Teufel machst du?“

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  Stick, schwer atmend, richtete seine Schultern auf. ?Du hast gewonnen. Er kann nicht mehr k?mpfen.“

  Reachers Gesicht verzog sich zu einem h?sslichen Ausdruck. ?Geh aus dem Weg, du Feigling.“

  ?Ich sagte, bleib stehen!“, Sticks Stimme zitterte.

  ?Ich werde dich nicht verschonen. Du bist kein Offizier.“

  ?Dann schlag mich nieder“, keuchte Stick beharrlich. ?Wenn du zu Cadmun willst, musst du an mir vorbei.“

  Hinter ihm st?hnte Cadmun. ?Stick, nein! Du musst gehen!“

  Stick blickte über die Schulter. Cadmun stand mit Mühe aufrecht, sein Gesicht war blass vor Schmerz. Seine Hand war grauenhaft dunkelblau und hing nutzlos an seiner Seite. Es ist vorbei.

  ?Er ist erledigt“, sagte Stick bestimmt und wandte sich wieder an Reacher. ?Du hast gewonnen.“

  ?Stick, nein…“, hauchte Cadmun schwach.

  Reacher funkelte kalt. ?Das ist ein Kampf bis zum Tod. Es gibt nur eine M?glichkeit, wie er endet.“

  Bevor Stick reagieren konnte, stürzte Reacher vor. Sein Streitkolben schwang aus, aber anstatt Stick zu treffen, schob Reacher ihn beiseite. Stick taumelte und w?re beinahe gefallen, konnte sich aber gerade noch fangen, als Reacher den Streitkolben erneut hob. Cadmun kniete sich auf, den Schild in der Hand, bereit ihren Kampf zu beenden, als pl?tzlich ein massiver Schatten über sie fiel. PP - seine riesigen Arme zitterten vor Anstrengung - warf sich zwischen Reacher und Cadmun, umklammerte Cadmuns Rumpf und hielt ihn fest. Reachers Streitkolben traf mit dumpfem Aufprall auf PPs Rücken. Der gro?e Mann st?hnte vor Schmerz, lie? jedoch nicht los. Er nahm die volle Wucht des Angriffs auf sich.

  ?Was zum Teufel soll das?“, brüllte Reacher.

  Unter dem Schmerz der Verletzungen knirschte PP mit den Z?hnen. ?Keine Sorge, Sir! Ich halte ihn fest, damit Sie sich auf das Erfassen der Schw?cheren konzentrieren k?nnen.“

  Reacher blinzelte, kurz aus dem Konzept gebracht. ?Was?“

  ?Sie haben kapituliert, Sir“, sagte PP mit angestrengter Stimme.

  Sticks Augen wanderten zu der Gruppe von M?nnern, die PP zuvor festgehalten hatten. Sie waren in ihrer Niederlage zusammengesunken, die K?pfe gesenkt. Stille Tr?nen rannen über ihre Gesichter, doch sie alle l?chelten. Sie stellten keine Bedrohung mehr dar. Ich verstehe.

  ?Genau!“, rief er. ?Wir ergeben uns. Wir wissen, dass wir verloren haben.“

  Reacher sah ungl?ubig aus. ?Wirklich?“

  ?Ja“, sagte Stick bestimmt, seine Stimme gewann an St?rke.

  Sie hatten genug Zeit für die anderen erkauft. Es gab keinen Bedarf für weitere Tote. Auch wenn es bedeutet, die Freiheit aufzugeben, ist es die richtige Entscheidung.

  ?Gehorche, John!“, erklang eine Stimme von hinten.

  Stick wirbelte herum und sah Becket, endlich von seinen Fesseln befreit, dank PP.

  ?Es besteht kein Bedarf für weitere Gewalt“, sagte Becket mit autorit?rer Stimme. ?Sie haben kapituliert.“

  Reacher verzog wütend das Gesicht. ?Das ist mir egal!“

  ?Das ist ein Befehl, Soldat!“, fuhr Becket ihn an.

  ?Ein Befehl?“, Reachers Nasenl?cher bebten. ?Ich werde dir zeigen, was ich von deinen Befehlen halte!“

  Er hob den Streitkolben erneut.

  Stick trat vor. ?Ich wei?, dass du kein PVP-Verbrechen begehen wirst.“

  Für einen flüchtigen Moment, einen winzigen Augenblick, sah Stick Z?gern in Reachers Augen. Es war ein sehr seltenes und kurzlebiges Aufblitzen der Menschlichkeit, die noch in dem Streitkolben funkelte. Es erlosch jedoch so schnell, wie es gekommen war.

  ?Du hast dich heute entschieden, ein NPC zu sein.“

  Bevor Reacher einen weiteren Zug machen konnte, durchschnitt ein lautes, panisches Wiehern die Luft. Die Gruppe drehte sich synchron um, als ein blutverschmiertes Pferd stolperte und in der N?he zusammenbrach. Im letzten Moment sprang der Reiter, Stamos, vom Pferd und landete schwer im Schnee. Die Atmosph?re ?nderte sich augenblicklich. Sticks Mut sank. Jetzt ist wirklich alles vorbei.

  Stamos klopfte den Schnee von seiner Rüstung. Er kümmerte sich nicht um all das Blut, das im Laufe des Tages auf seiner Rüstung verschmiert worden war; stattdessen betrachtete er den K?rper des Pferdes, der von Bisswunden übers?t war. Mit einer einzigen, brutalen Bewegung schwang er seine Streitaxt herab und beendete das Leiden des Pferdes augenblicklich. Sein Todesr?cheln lie? Stick die Haare zu Berge stehen. Blut sammelte sich um den K?rper, dampfte in der K?lte.

  ?Wie ungehorsam“, hallte Stamos’ Stimme bedrohlich hinter seinem Helm hervor.

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